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Buprestidae | PrachtkäferAllgemeine Hinweise zur Biologie und Verbreitung:Die Prachtkäfer sind eine Gruppe meist metallisch bunt, häufig auffällig gefärbter, Käfer, die sich dem Betrachter wegen ihrer schnellen Flüchtigkeit häufig entziehen. Ein Großteil der Arten entwickelt sich in Holz. Die überwiegende Mehrheit der in Mitteleuropa heimischen Prachtkäfer steht unter dem besondern gesetzlichen Schutz. Das Sammeln dieser Tiere ohne Genehmigung der Behörden ist nicht erlaubt. Die Bestimmung der einzelnen Arten ist allerdings oft schwierig; nicht wenige Arten sind selbst durch fortgeschrittene Coleopterologen im Gelände nicht sicher zu bestimmen. Für eine sichere Identifizierung sind neben Merkmalen der Unterseite auch mikromorphologische Merkmale wie der Bau der Tarsenglieder (50 x Vergrößerung!) und/oder der Bau der männlichen Genitale erforderlich sind. MakroaufnahmenGattung AgrilusDie Gattung Agrilus zeichnet sich durch die schmale Gestalt aus. Die Tiere kommen oft gesellschaftlich an oder in der Nähe ihrer Brutpflanzen vor. Für eine sichere Bestimmung sind Merkmale der Unterseite (Prosternalfortsatz, Bau des letzten Tergits), mikromorphologische Merkmale (Bau der Klauen an den 'Füßen'), der Genitalbau und die ökologische Bindung erforderlich. Bilder: oben links: Agrilus cf. angustulus (ILLIGER, 1803), oben mitte links: Agrilus cf. laticornis (ILLIGER, 1803) [beide Walldorf, südl. Heidelberg, Juni 2008 auf Schlagholz], oben mitte rechts: Agrilus olivicolor KIESENWETTER (Engen, Lkr. Konstanz, auf Rubus; August 2009). Die Fundpflanze (Rubus) von A. olivicolor ist nicht die Entwicklungspflanze! Oben rechts der auffällige : Agrilus cyanescens RATZEBURG 1837, der sich durch flache Gestalt und eine mehr oder weniger tiefe Stirnfurche (an diesem Bild kaum zu erkennen) auszeichnet. Der Johannesbeerprachtkäfer Agrilus ribesii SCHAEFER 1946 (oben, aufgenommen am 30.06.12 bei Kreuzlingen/Schweiz) gehört zum Agrilus viridis Komplex, einer Gruppe schwer bestimmbarer, meist ökologisch getrennter aber sehr nahe verwandter Arten. Die Art kommt in Baden Württemberg nur lokal vor, Funde sind aber bspw. aus der Pfalz und aus anderen Bundesländern gemeldet. Obwohl die Art an Pflanzen der Gattung Ribes gebunden ist, stellt sie ansonsten offenbar keine hohen Ansprüche. Neben dem Vorkommen in Böschungspflanzen (wie die oben abgebildeten Tiere) ist auch die Entwicklung in im Garten kultivierter Johannesbeere berichtet worden.
Gattung AnthaxiaOben links: Anthaxia similis SAUNDERS, 1871 [syn. A. morio (HERBST, 1801 nec FABRICIUS, 1792); gesetzlich besonders geschützt] (beachte die Halsschildskulptur und Stirnbehaarung in der Ausschnittvergrößerung, Walldorf, südl. Heidelberg im April 2008), daneben in der Mitte die sehr ähnliche aber deutlich häufiger anzutreffende Art Anthaxia quadripunctata (LINNAEUS, 1758; gesetzlich nicht besonders geschützt) (kenntlich für geübte Beobachter auch im Freiland an den vier deutlichen Halsschildgruben; siehe Detail der rechten Halsschildhälfte im Bild). Weitere (sehr) ähnliche Arten, die oft im Freiland kaum zu unterscheiden sind sind unter anderem Anthaxia helvetica STIERLIN, 1868, Anthaxia sepulchralis (FABRICIUS, 1801), Anthaxia mendizabali COBOS 1965. Alle genannten Arten mit Ausnahme von A. quadripunctata sind gesetzlich besonders geschützt! Melanthaxia-Arten kommen häufig gemeinschaftlich vor (oben rechts); nicht selten sind dabei verschiedene Arten auf einer Blüte anzutreffen. Interessanter Weise dienen zwar die gelben Löwenzahnblüten quasi als Treffpunkt, während die Blütenblätter von Ranunculus-Arten häufig komplett von den Anthaxien abgefressen werden (siehe Bilder unten links und mitte). Daneben: Anthaxia nitidula (LINNÈ). Gattung ChrysobothrisBilderblock unten: Chrysobothris affinis (FABRICIUS, 1794) (Walldorf, südl. Heidelberg, Juli 2008 und Langenrain bei Konstanz, Mai 2009, auf Schlagholz). C. affinis gehört zu den wenigen gesetzlich nicht besonders geschützen Prachtkäferarten. Die Larven entwickeln sich in Laubhölzern (Eiche, Buche). Ein Vergleich mit der ähnlichen aber streng geschützten Art Chrysobothris solieri (nachfolgender Bilderblock) verdeutlicht, dass beide Arten für den Laien im Gelände nur schwer zu unterscheiden sind. Bilderblock unten: Chrysobothris solieri GORY & LAPORTE 1893 (Hochholz bei Waldorf, 04. Juli 2009 und 18. August 2009, auf geschlagenem Kiefernholz). In beiden Fällen waren die Weibchen auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen, wie unten zu sehen. Am 18.08. konnte die Eiablage beobachtet werden. Die Larven dieser gesetzlich besonders geschützen Art werden sich vermutlich nicht entwickeln können, da das Holz als Brennholz geschichtet war. Das letzte Bild unten rechts hebt zwei Merkmale zur Unterscheidung des C. solieri von C. affinis hervor: die Ecken des letzten Hinterleibsegments sind bei C. solieri dornförmig verlängert, die 'Vertiefungen' auf den Flügeldecken sind deutlich breiter als bei C. affinis. Weitere GattungenTEXT TEXT TEXT Da Prachtkäfer eher an wärmere Lebensräume angepasst sind, nimmt die Anzahl der Arten in Südeuropa zu. Einige Beispielefür südeuropäische Prachtkäfer sind unten gezeigt: Acmaeoderella villosula (STEPHENS, 1830) (Chalkidiki, Griechenland, Mai 2007, det.: P. ZÁBRANSKÝ) und Anthaxia hungarica (Chalkidiki, Griechenland, Juli 2006), darunter eine Acmaeodera spec. und Nalanda spec. SüdeuropaDa Prachtkäfer eher an wärmere Lebensräume angepasst sind, nimmt die Anzahl der Arten in Südeuropa zu. Einige Beispielefür südeuropäische Prachtkäfer sind unten gezeigt: Acmaeoderella villosula (STEPHENS, 1830) (Chalkidiki, Griechenland, Mai 2007, det.: P. ZÁBRANSKÝ) und Anthaxia hungarica (Chalkidiki, Griechenland, Juli 2006), darunter eine Acmaeodera spec. und Nalanda spec. Faunistische Daten:Faunistische Daten (Beobachtungen zu den besprochenen Arten folgen)! Literaturempfehlungen:F. Brechtel, H. Kostenbader (Hrsg.): Die Pracht- und Hirschkäfer Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart 2002. ISBN 3-8001-3526-4 M. Niehuis: Die Prachtkäfer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz, Landau 2004. ISBN 3-937783-04-0 Mühle, Brandl & Niehuis (2000): Catalogus Faunae Graeciae: Col.: Buprestidae. 254 S., 8 Farbtaf., Verbreitungskarten. Das Käferbestimmungswerk für interessierte Laien und Fortgeschrittene: zurück nach oben Letzte Änderung dieser Seite: 21. Juni 2014 Seite erstellt durch: Priv.Doz. Dr. Oliver NOLTE; alle Rechte beim Verfasser (2002-2014) |
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